regio gmbh

Im März 2016 erhielt die regio gmbh den Auftrag von der Metropolregion Nordwest, ein Handlungskonzept für die Neuaufstellung des Metropolplaners zu erstellen. Mit dem Metropolplaner hatte die Metropolregion bereits im Jahr 2007 begonnen, die Regionalen Raumordnungsprogramme der Landkreise und die Flächennutzungspläne der (kreisfreien) Städte in einem Internetportal darzustellen und so einen gesamträumlichen Überblick über die räumlichen Planungen in der Region zu schaffen. 

Im Rahmen der Erstellung des Handlungskonzeptes wurde schnell klar, dass die Zeit reif ist, die Digitalisierung der Planwerke auf Basis des Standards XPlanung in den Fokus zu nehmen und über die daraus resultierenden Vorteile den Anwendern des Metropolplaners Mehrwerte bieten zu können wie z.B. die Downloadmöglichkeit der Vorranggebiete Windenergie aus allen Landkreisen der Region. Für einen solchen Ansatz gab es zwar vereinzelte Pilotprojekte in Regionen in Deutschland. Ein entsprechendes Portal mit dieser Zielstellung und basierend auf XPlanung Ländergrenzen-übergreifend zu erstellen, war zu dem Zeitpunkt jedoch neu und eine Herausforderung für die beteiligten Landkreise und Städte.

Nachdem das fertige Handlungskonzept auf positives Echo in den Gremien der Metropolregion gestoßen war, wurde die Umsetzung des Konzepts in zwei getrennten Projektschritten vorgesehen, die jeweils im Förderfonds der Metropolregion platziert wurden.

2. Schritt: Internetplattform Metropolplaner

Im zweiten Projektschritt sollte die Internetplattform Metropolplaner auf Basis des XPlanung-Standards neu aufgebaut werden. Die regio gmbh wurde dafür wieder mit dem fachlichen Projektmanagement beauftragt. Als erste Entscheidung wurde im Projekt festgelegt, dass die Kartendarstellung im Metropolplaner auf Grundlage des in Hamburg entwickelten und von einer Entwicklungsgemeinschaft verschiedener Akteure getragenen Masterportals umgesetzt werden soll. Die von uns begleitete anschließende Ausschreibung gewann wie im ersten Projektschritt die Firma GDI-Service Rostock, mit der über beide Projektschritte eine gute, partnerschaftliche Zusammenarbeit etabliert wurde. In den vielen Workshops mit der projektbegleitenden Arbeitsgruppe wurde hart gerungen um einheitliche Darstellungsvorschriften für alle Pläne. Bei den regionalen Raumordnungsprogrammen gibt es dafür eine gute Grundlage  durch eine im Niedersächsischen Landkreistag abgestimmte Planungshilfe. Die Herausforderung besteht hier eher darin, dass die Planwerke maximal alle 10 Jahre erneuert werden und entsprechend häufiger mit alten Ständen der Arbeitshilfe erstellt worden sind. Bei den Flächennutzungsplänen sind die Freiheitsgrade für die Städte größer und diese werden auch genutzt, so dass es ein langwieriger Prozess war, zu einheitlichen Abbildungsvorschriften zu gelangen. In konstruktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte aber letzlich ein überzeugendes Ergebnis erreicht werden, das sicherlich neue Maßstäbe für die Präsentation und Nutzung der Planwerke gesetzt hat. Leider konnten nicht in allen Städten und Landkreisen während der Projektlaufzeit die Voraussetzungen für die Erstellung der digitalen Planwerke im XPlanung-Format geschaffen werden. Die Plattform ist aber gut darauf vorbereitet, die noch fehlenden Pläne sukzessive zu ergänzen.

Ergebnisse

Im Juli 2020 wurde die neue Internetplattform Metropolplaner der Öffentlichkeit präsentiert. Die Metropolregion Nordwest nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung in der Stadt- und Regionalplanung ein. Auf der Internetplattform werden erstmals die regionalen Raumordnungsprogramme der Landkreise und die Flächennutzungspläne der kreisfreien Städte in der Metropolregion Nordwest jeweils einheitlich grenzübergreifend dargestellt und im neuen Datenaustauschstandard XPlanung zum Download angeboten. Darüber hinaus bietet die Internetplattform auch die Möglichkeit der Präsentation und des Downloads der vorliegenden Planinhalte in dem neuen europaweit demnächst verbindlichen INSPIRE Planned Land Use (PLU) Datenformat.  Damit konnte erreicht werden, dass die Landkreise und Städte ihre INSPIRE-Pflichten zumindest für diese Planwerke erfüllen können. Die Ergebnisse der Metropolplaner-Projekte waren eine ideale Grundlage für ein vom Land Niedersachsen aufgelegtes Projekt PlanDigital, das ähnliche Ziele landesweit verfolgt.