SiTReg-Projektpartner treffen zum Ergebnis-Workshop zusammen
Nach einer einleitenden Vorstellungsrunde erläuterte Bernd Kramer von der regio gmbh die Prozesse zur Ermittlung der Basisdaten zur Bevölkerungsentwicklung und zum Wasserverbrauch, die neben den Klimadaten in die Wasserbedarfsszenarien einfließen. Daten zum Bevölkerungsstand und Bevölkerungsprognosen werden auf der im SiTReg-Projekt betrachteten räumlichen Ebene von 500x500m Rasterzellen über die Demografie-Toolbox bereitgestellt. In allen 8 am Projekt beteiligten Kommunen war die Demografie-Toolbox bereits vor dem Projekt im Einsatz, so dass im Projekt „nur“ sichergestellt werden musste, dass aktuelle Daten und eine aktuelle Prognose in geeigneten Formaten an die Modelle für die Wasserbedarfsszenarien übergeben werden.
Aufbauend auf den Konzepten der Demografie-Toolbox, sensible Einzeldaten mit Adressangaben datenschutzkonform auf kleinräumige Strukturen wie Stadt- und Ortsteile und Rasterzellen zu aggregieren, wurden im SiTReg-Projekt die Wasserverbrauchsdaten aus den Abrechnungssystemen der vier beteiligten Wasserversorger für 500x500m-Rasterzellen in der Verbrauchssparte Haushalte ermittelt. Herr Kramer stellte fest, dass bei allen Wasserversorgern unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der in den Verbrauchsabrechnungen verwalteten Informationen, der Verfügbarkeit von Georeferenzen für die Adressen sowie der Erkennung von Haushaltsverbräuchen vorlagen. Dementsprechend wurde ein Aggregationstool entwickelt, das flexibel auf die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen reagieren kann. Als besonders hilfreich erwies sich die Kopplung an das georeferenzierte Adressverzeichnis der Demografie-Toolbox, da einige Wasserversorger gar keine Georeferenzen für ihre Verbrauchsstellen zur Verfügung stellen konnten. Bei einem anderen Wasserversorger konnte der Georeferenzierungsgrad der Adressen erhöht werden, da ca. 10 % der Verbrauchsstellen noch nicht georeferenziert waren. Als Verbesserungspotential für die Zukunft identifizierte Herr Kramer eine möglichst genaue Abgrenzung der verschiedenen Verbrauchssparten, da dies die Eingangsdaten für die Wasserverbrauchsszenarien-Modelle und damit deren Ergebnisse verbessern würde.
Anschließend stellte Ernst Schäfer von der ARSU die Konzepte und bereits vorliegenden Ergebnisse der modellbasierten Wasserbedarfsszenarien vor. Es werden vier sozioökonomische Szenarien unterschieden, die von keiner Veränderung, von einer Fortschreibung der Entwicklung der Vergangenheit, von radikalen Einsparungen und von nachhaltigen Einsparungen in der Zukunft ausgehen. Zusätzlich werden Klimaszenarien nach GERICS (RCP 8.5) und die drei Bevölkerungsprognoseszenarien der Demografie-Toolbox (mittel, oben, unten) einbezogen. Anhand von drei Beispielkommunen stellte Herr Schäfer die Ergebnisse des ermittelten projizierten Trinkwasserbedarfs im Zeitraum 2023 bis 2032 vor. Für die Stadt Bremen analysierte er zudem einzelne „auffällige“ Rasterzellen im Hinblick auf die dort vorherrschenden Siedlungsstrukturen.
Abschließend diskutierten die Teilnehmer in einem Workshop-Format die Anwendungsmöglichkeiten dieser neuen, kleinräumgen Analyse des zukünftigen Wasserverbrauchs für Kommunen und Wasserversorger. Damit erhielt das Projektteam wertvolle Hinweise für die letzte Projektphase der Ergebnisdokumentation und für die Vorbereitung der geplanten Abschlussveranstaltung erhalten.
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